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Angeregt durch Kurt Kösters „Die Gemarkungsnamen von Langschied und Hof Schönberg“ (Wiesbaden 1948), dann erweitert durch Peter Faust, April 2010/April 2021. Weitere Quellen werden im Anhang genannt.
Grundbegriff | Erläuterung |
Acker | Flächenmaß; bearbeitete Fläche (lat.: agere = handeln), Pflugland bezeichnet ursprünglich die Weiden oder Felder, die außerhalb einer Siedlung lagen |
Ahl, Ahlen breit | etwas Spitzes, Schmales, Langgestrecktes; Zwinger, Durchlass zwischen den Häusern, oft als Abkürzung für den Wassertransport bei Bränden genutzt (Eimerketten) |
Allod | frei veräußerliches, eigenes Gut; Gegensatz: Lehns- oder Pachtgut |
All(e)mende | Die Allmende bezeichnet die von einer Dorfgemeinde gemeinsam genutzte Fläche; gemeinsamer Besitz oder deren Rechte |
Anthaupt | siehe Aufstösser |
Anwender | siehe Aufstösser |
Arbes, Erbe | Erbse |
Aufstösser auch: Anwender, Anthaupt | Ende eines Ackers, wo der Pflug wendete; quer gepflügter Streifen; Acker, der quer zu anderen liegt; Acker, an den mehrere andere Äcker anstießen, ohne daß ein Weg Platz zum Wenden ließ. Das Aufstößergrundstück war deshalb weniger wert. |
Bache | = dick, feist, fett (Boden) |
Bann | Herrschaftsgebiet, niederer Gerichtsbezirk, Gemarkung |
Baumgart | Bangert, Banngarten (?); Obstbäume |
Berl | Bettel |
Beun-de, Beune | gedüngtes Feld, besonderem Anbau vorbehalten; eingehegt (im Gegensatz zu Allmende) |
beunen | düngen |
Blaue | Liegestatt |
Blaul | Plauel, Pleuel: breites Holz mit Stiel zum Flachsklopfen; der Flachs wurde vorher geröstet und gebrochen. |
Bleichgarten | Bleiche, Platz zum Bleichen von Leinen |
Bohnengewann | siehe Gewann |
Born | siehe Brunnen |
Brech- kaut | Flachsverarbeitung |
Breme Brem-se | jedes rankende stachlige Gesträuch; Besenginster; Viehbremse |
Bruch | Sumpfgelände mit Bäumen und Sträuchern |
Bruchwiesen | sumpfige Wiesen morastiger Grund |
Brück | erhöht geführter Weg durch feuchtes (Wiesen-) Gelände |
Brül | buschige Wiese |
Brunnen, Born | sowohl kleine Quelle als auch daraus fließendes Rinnsal Quelle, Brunnen; afries.“burna“ bezeichnet einen Versammlungsort mit heiliger Quelle |
buch | „ursprünglich die zusammengehefteten Buchenholztafeln, auf denen man schrieb“; ein Flurname mit „buch“ verweist somit auf eine Ansammlung von Buchen. |
Büchen, Bücher | Buchen |
danen, tan | Tanne, Kiefer; der Tann = Wald |
Dell | kleines Tal, Niederung, Vertiefung |
danen, tan | Tanne, Kiefer; der Tann = Wald |
Dell | kleines Tal, Niederung, Vertiefung |
dench, dänch | tannich, tannach: Tannen (Mehrzahl) |
Dickung | Dickicht = junger Bestand |
Diebsweg | = verborgener, heimlicher Weg |
doerren, dorren | = trocknen |
Domanialgut, siehe Domäne | |
Domäne | „staatliches Gut“; lat. dominium „Herrschaftsgebiet“ |
Dornbusch | z. B. Hagedorn, Weißdorn; eventuell ein Hinweis auf die Einhegung eines Landstücks mit einer Dornenhecke |
Dreispitz | nach Form |
Driesch, Triesch | brachliegendes Land |
drommen siehe Tromm |
Ecker, Eckel, Eichel | Buchecker (Buchel), Eichel; diese Baumfrüchte der Waldweide dienten der Fütterung der Schweine in der Waldhut. |
Eicheltriesch | siehe Triesch |
Eller | Erle; Möglicherweise ein Hinweis auf ein Sumpfgehölz, denn die Erle wächst auch auf feuchten Böden und liefert zudem Holz. |
Erbes | Erbse |
Else | Feldwermut |
Fahrgewann siehe Gewann | Überfahrtsstelle an Bach etc.; |
Fall | wassergefülltes Erdloch, Kluft, Schlucht |
Feld | im Flurzwang bebaute Fluren; Acker, Land, Fläche |
Finken | Finken wurden als Lockvögel gezogen, um andere Vögel mit dem Netz zu fangen. Vögel wurden als Delikatesse verkauft. |
fiscalisch | der Herrschaft gehörend |
Flächenmaße | Acker, Morgen, Rute, Viertel, Schuh |
Flachsröste | Flachs |
Flur | Gemarkungsbezirk, der jeweils in Gewanne eingeteilt ist |
Flurzwang | Verpflichtung, bei der Dreifelderwirtschaft das Gewann gleichartig zu nutzen |
Forst | Bannwald, Herrnwald, Fronwald (Gegensatz: Mark) |
Füllen | Füllen (Tier); Fuln (Gen./ Dat.) von Ful, Idsteiner Geistlicher |
Furt | seichte Stelle |
Galgen | alte Richtstätte |
gart, gartt | Garten |
Gehre | keilförmiges, spitzes Stück Land |
gehren | = spitz zulaufen |
Ger und Loh | In einer Karte zu Beginn des 19. Jhdts. wird statt „Gerlohwald“ Gerlachwald (nach Graf Gerlach) geschrieben! |
gern | = spitz zulaufen |
Gewann Anthaupt, Anwender, Aufstösser | giwant: befahrbarer Grenzstreifen, der bei der Pflugwende entsteht; später auch die Feldstücke zwischen diesen Streifen. Teil der Gemarkung, an dem (ursprünglich alle) Dorfgenossen streifenförmige Anteile haben; hier herrschte Flurzwang. ursprünglich nur Grenze (Pflugwende), dann angrenzende Fläche(n) selbst |
gleich, gleichenen | eben, flach, später hoch gelegene ebene Fläche |
groh | grob = dickflüssig |
groo | von „grô“ oder „grôde“: mhd. gruot (grün sein); Gras-, Weideland; |
Grund | fruchtbarer Boden |
Gülte, Gült, gilte, gult | Zahlung, Einkommen, Einkünfte tragendes Gut; Rente; ewige = immerwährendes Deputat; Schuld = Pfenniggült = Geldabgabe |
Gut | ländlicher Grundbesitz eines Einzelnen |
Haal | Hahl=Haken; Hahle=Dompfaff; hahl= hohl, trocken |
Haare | Heiden, Zigeuner |
hack | abgeleitet von „hâk“: 1. „Haken od. mit einem Widerhaken versehene Spitze“ zum Befestigen von z. B. einer Tille (einfache Holzbrücke über einen Graben 2. Grundstück in Form eines spitzen Winkels |
Hadel | Fetzen, abgerissenes Stück |
Häfner | Töpfer |
Hafen | Topf, Gefäß |
hag, Haag | eingehegtes Grundstück, Dorngestrüpp, niederes Gesträuch, dann Gehölz, kleiner Wald mit Niederholz, schließlich Wald überhaupt |
Hain | umzäuntes Grundstück, kleiner Wald, Einfriedung um einen Platz, wofür in der Regel Hainbuche, Weißdorn oder Rosen Verwendung fanden. Hain betont die anmutige Seite, gehegter, gefriedeter Wald; hierzu gehört Gehege. |
Hau | Holz wird dort geschlagen (Hau) und/oder (dann) gelagert. |
hals | gefährlich |
Han, Hann, Hahn siehe Hain | Han = Hagen |
Hard | Wald; Hartgras, Rauhgras, Altgras |
Heck | hek: Durchfahrt; Gattertor, Schlagbaum; Zaun aus Latten |
Hecke | Bauernwald ohne forstliche Pflege, Buschwald |
Hecke, lange Hecke | siehe hag |
Heide | dürres, sandiges waldloses, unbebautes Land, niederes Gesträuch, Hecken und vereinzelt Birken (Wacholder); unfruchtbares, nicht urbares waldloses Land |
Hell, hell | Halde, Bergabhang oder: hohl Nebensinn: rein |
Hember | Himbeere |
Hexe | Schnake, Schneckenart, Nachtschwalbe |
Hof | Hofgut, Gehöft, Garten; ein mit Wall, Hecke etc. umgebenes Land; |
hohl | muldenförmig vertieft |
Hoffnung | Stollen, Grabungsanlagen |
Hofraithe | Wirtschaftshof |
Holler | Holunder |
Holtz | Material, dann Wald, Gehölz schlechthin |
Hornsel | hornizel = Hornisse |
Hostert | im hohesten harde; hard = Wald, Bergwald. Eine einheitliche Ableitung der hostert-Namen ist nicht möglich. |
Hube | Sondereigentum eines Bauern (Bauerngut), meist 40-50 Morgen, meist unteilbar (Erbhöfe) |
Hude | Weide; Hülse, umhüllen, behüten; beschreibt den geschützten Charakter des Ortes |
Hufe siehe Hube | |
Hullche | kl. Hull, Hohl, Hohlweg |
Hut | Behütung, Obhut, Fürsorge; Distrikt eines Försters oder Waldaufsehers |
Hutweide | Weide; bestimmte Zeiten und Rechte (Huterechte) |
Ihl | Igel |
itzel | lützel = klein |
Jäckel, Jeckel | Kosename von Jakob |
kahl, kehl | 1. kahl, geschoren; krüppelhaft 2. Kohle; kalen: kohlen, zu Kohle brennen; mhd. koler, köler, Köhler 3. Rinne; Hohlkehle; davon abgeleitet „kälen, kelen“: kehlen, hohl und rinnenförmig machen |
kalmisch | zu Kalm gehörend; der Kalmen- oder Stockheimer Hof war einige Jahre im Besitz des Freiherrn von Calm. |
Kehl(e) | = Einbuchtung, womöglich: „Einbuchtung an der Ecke“ (Exkehl) |
Kaut | Grube, Loch |
Keller, Kaute | 1. Amtskellner, Verwalter, Vogt (Keller) 2. unterirdische Vorratskammer; (Keller, Kaute) |
Kippel | (Kopf), kleine Bodenerhebung, Hügel von rundlicher Gestalt |
Klauer | feuchter, mit Weiden besetzter Grasplatz |
Kling, Klingen, Klinge, | 1. Furt, „seichte Stelle im Flusse, wo das Wasser über Kiesel und Sand rasch dahin fließt“; 2. Talschlucht mit rauschendem, klingenden Bach 3. mhd. klinge, schmale Schlucht, Wildbach |
knallen, knellen | rauschende Töne machen |
Klippel, Klöppel | Bürger Idsteins |
Kohl | Sammelname für Gemüse |
Kohle | Holzkohle |
Kohler | Kohlerstatt: Platz eines Kohlenmeilers |
Kopf | kapfen (= schauen, kucken) |
Koppel | Koppelweide = gemeinsam abgehütete Weide; ihr Ursprung reicht in die Zeit vor Bildung fester Gemarkungsgrenzen zurück |
Lache siehe Loch | Pfütze, Erdvertiefung mit stehender Füssigkeit, stehendes kleineres Gewässer |
Läus | Heckenkirsche |
Laus | Lausbeere, Stachelbeere |
lang | Wo in Flurnamen die Bezeichnung „lang“ auftritt, handelt es sich fast immer um Teile des Gemeinackers. |
Lehm | Lehm wurde zum Füllen beim Fachwerk verwendet. lêm; „etwas sandiger Thon, der früher im Hausbau zum Verkleben und Bestreichen der Wände und als Mörtel benutzt wurde“. |
Leimen | Lehm |
lenzen | im Frühjahr den Acker bestellen |
Lei, Ley | Stein, Fels (Schiefer), anstehender Fels im Acker |
Loch siehe auch Loh | 1. Höhle, Vertiefung; 2. (loh) Gebüsch, Wald; 3. Lache (feuchtes Gebiet) |
Loh, Lohe | Gehölz, kleines oder niedriges Holz, Gebüsch; Feld, Wiese, Aue; niedriger sumpfiger Ort; „der lichte Hain“, „Sumpfwiese, Waldwiese“ |
Luch siehe Loh | |
lützel | klein |
Ma rk | |
Meier | mnd. meyer, „Pächter eines Landbesitzes; Verwalter eines kirchlichen Landbesitzes; Verwalter oder Pächter eines städtischen Landgutes“ |
Mergel | fette, zum Düngen dienende Erdart |
Morgen | Flächenmaß ahd. morgen, Morgen, altes Landmaß (120 Ruthen); „urspr. die Arbeit eines Morgens oder Vormittags; bezeichnet das, was an einem Morgen oder Vormittag bepflügt oder beackert werden kann“ |
Nack | nock = kleiner Hügel |
Nollen | starke Böschung |
Ochsen | Reitochs, Gemeindebulle |
Ohl | (ahd. odel) sumpfig; auch ahl, ehl, uhl |
Ohling | Nasswiese |
Ohren | ahle, ohle, ahre |
olig | der Mohn |
Pfingst (en)born | dort holt der Sage nach der Storch die Kinder |
Pflaster | ein Flächenmaß ? |
pitz | bitze: eingezäunter Ort, Baumgarten |
Plantage | Pflanzung |
Post | 1. Pfosten; dicke, starke Planke, die als Steg benutzt wird; drei-post: drehbare Bohle über einen Graben; 2. Stelle, Standort, Platz; zugewiesenes Amt; 3. in Namen für alte Poststraßen 4. Pflanzenstaude (Kartoffel) |
Pottasche | Glasherstellung |
Präsenz | 1. Pflicht eines Geistlichen, sich an einem Ort aufzuhalten. 2. Kasse, aus der Geistliche bezahlt werden (> Präsenzgüter). |
Pütz | Ziehbrunnen, Rollborn |
Rain | Grenzstreifen, Abhang zum Bach hin |
Rans, Rantz | Rand = erhöhtes Ufer eines Baches |
Reis | Zweig, Sumpfbinse (Reiser), |
Reiffen-berger | Idsteiner Burgmannen |
Rech | Rain, Abhang |
Reiss, Reiß | Abhang, Rinne am Berg mit Wasserablauf; reiser = dürrer biegsamer Ast |
Rich siehe Rech | |
Rollborn siehe Pütz | |
Risch | Rüsch, Rusch, Schilf, Sumpf-Binse |
Ritsch | im Hessischen ein steiler Abhang; eine Stelle des Ackers, wo der Pflug ausgeglitten, nicht tief eingegangen ist, |
Rode | ausgegangener Ort in Idsteins NW |
ror | Rohr = Sumpfpflanze |
Rosen | Wildrosen |
Rudel | die Jäger nennen die Stangen am Vogelheerde Rudel |
Rügert | Ort, an welchem ein Rügegericht abgehalten wird. (?) |
rütze | Verschleimung |
Rute | Flächenmaß |
Salzlecke | für das Vieh |
Satler, Sattler | Bürger |
sau-er | feucht, nass, sumpfig |
Schaft, Schaften | Ackerschachtelhalm |
Scheid | Grenze, Mark, Feldmark; das, was durch Rodung vom Waldland abgeschieden wurde |
Schelle | Feldwinde |
Scheuer | schure : Obdach, Schutzort (engl.: sure = sicher) |
Schind | alte Gerichtsstätte |
Schinnkaut | Grube zum Verscharren des verendeten Viehs; schinden: abdecken = einem Tier die Haut abziehen, schlachten |
Schlag | slag; 1. Ein landwirtschaftlich bewirtschaftetes Flurstück; mehrere „Schläge“ bilden einen „Feldblock“. 2. ein ehemals mit Bäumen bestandenes Flurstück; Die Bezeichnung „Schlag“ rührt von der Fällung der Bäume her. 3. Falltor, Sperrschranke; 4. einzelnes Feldstück; die Einteilung in Schläge ist wichtig für die Fruchtfolge. In der Landwirthschaft wird eine Reihe mehrerer neben einander liegender Äcker häufig ein Schlag genannt. Allein es kann auch die Bedeutung einer ebenen ausgedehnten Fläche Statt finden, weil schlagen auch sich in die Länge und Breite ausdehnen bedeutet. |
Schlicht, schlücht | schlücht, dann Schlucht |
schlitzen | der Länge nach teilen, spalten |
Schlüssel | Geländeform: vor dem Acker liegendes Stück(chen), das zum Zugang notwendig ist; Fläche, die einem Schlüssel ähnelt, z.B. durch ein (schlüssel-)bartförmiges Anhängsel an einen schmalen Acker |
Schneidkaut | Flachsverarbeitung |
schnel | schnell, windschief; Wasser läuft schnell |
Schuh | Flächenmaß |
Schuler | Schülerhecke: Bezeichnung des Heckholzes, Hartriegels, cornus sanguinea |
Schutz | Damm |
Schweizer | sciurus striatus, das schwarzgestreifte erdeichhorn, der Schweizer; ‚den namen hat es von seinen schwarz und weisz gestreiften haaren, wodurch es einem brustlatze der Schweitzer gleicht‘. (ADELUNG) |
Seifen | kleines Bachtal mit steilem Gefälle; abfließendes Quellwasser und/oder sumpfige Wiese oder wirklich seifenhaltiges BodenstückSeifen= sumpfiges Gelände mit Bächlein |
Seltzer | sul: Salzwasser; sulch, Sülze: Morast |
Spanferkel | ein junges noch saugendes oder eben abgesetztes Schwein |
sinden | sickern |
Soder,Sotter | sumpfiges Wiesengelände, Pfütze, Sumpflache, nasses Wiesenstück |
Spiess, Speiss | schmale, lange oder spitz zulaufende Geländestücke |
Spizze | Spitze (Form) |
Sprung | Spur, Fährte, Wildwechsel, Pfad |
Stecker | Stocker: einer, der ausstockt und die Stöcke oder Wurzeln der gefällten Bäume ausrodet. |
Steg | kunstloser hölzerner Übergang (Wasser) urspr. gleichbedeutend mit „stig“ oder „stigt“: ahd. stîg, Steig, Pfad, Weg |
Stiegel | Tritt oder Staffel zum Übersteigen eines Zaunes oder einer Hecke. Dörfer waren früher von ihren Fluren durch Gräben oder Zäune (Bannzaun, Eschhaag, Etter) getrennt, die Hauptwege wurden nachts durch Balken (Riegel, Grindel) verschlossen. Stiegel waren versteckte Nebenzugänge zu Dorf und Hof. |
Stock | Wegestock: hölzerne Wegebezeichnung; als Stellenbezeichnung für Straßenkreuzungen noch erhalten; Grenzbezeichnung „Stock und Stein“ |
Stolz, Stelz | Stelzacker, der mit einem Stücke über den Rest hinausragt; |
Sutter siehe Soder, Sotter | |
Stoß, Stößel | wo zwei Äcker ohne dazwischenliegenden Rain zusammenstoszen |
Strut, Struth | (mhd. struot) sumpfige Stelle, Sumpf |
taub | abgestumpft, abgestorben, verdorben, inhaltlos, gehaltlos, unfruchtbar, leer, hohl, öde, wertlos, nichtig. |
Trenck | Wasserstelle für Weide- und Haustiere (Tränke) |
Trieb | Viehtrieb, Trift |
Triesch | Wildland, ungepflügtes Feld, insbesondere zu Graswuchs und Hutung (Weide) genutzte Brache Hinweis auf Feldgraswirtschaft |
Trift | verbreitet und lebenskräftig geblieben ist trift vor allem im Bereich des Viehtreibens |
Tromm | drommen: durchschneiden, in Stücke schlagen (Trumm); der Trummacker war ein der Breite nach geteilter Acker. |
ummern | ummern, vb., lautmalend für ein dumpfes geräusch: ein erschröckliches… saussen und praussen, brummen und ummern |
Unter, untarn | Ruheplatz des Viehs unter Mittag, auch Unner; vor der Sonne geschützter Platz |
Veit | Name des Besitzers |
Viertel | Flächenmaß, ¼ Morgen |
Waad | Weide |
Wand | steiler Abhang eines Waldes oder Bergs |
Wasem | Feuchtes, später dann Rasenstück, Dorfanger |
Weingart | Weinberg |
Wingert siehe Weingart | |
Winkel | von Bergen oder Wäldern eingegrenztes abgelegenes Tal-, winkel- oder hakenförmiges Flurstück; Ende eines Flurstückes |
Wuscht | wüstes Land, nicht anbaufähig |
Zange | von: sang, sengen = gerodete Stelle (Hallgartener Zange) |
Zehnt | Abgabe eines Zehntels vom Ertrag (an die Obrigkeit) |
Ziesel | Zieselmaus |
zweimähdig | so beschaffen, dass man es zweimal im Jahr mähen kann |
zweischürig | so beschaffen, dass man es zweimal im Jahr scheren kann; zweischüriges Schaf |
Quellen:
1. Köster, Kurt „Die Gemarkungsnamen von Langschied und Hof Schönberg“, Wiesbaden 1948
2. 1878 Altdeutsches Handwörterbuch, Wackernagel
3. 1885 Hoch- und niederdeutsches Wörterbuch, Diefenbach und Wülcker
4. 1890-1895 Deutsches Wörterbuch, Heyne
5. 1898 Deutsches Wörterbuch auf etymologischer Grundlage, Fuchs
6. 1909 Deutsches Wörterbuch, Weigand
7. 1921 Etymologie der Neuhochdeutschen Sprache,Hirt
8. 1854-1971 Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, digital
9. 1800 Westerwäldisches Idiotikon, Karl Christian Ludwig Schmidt
10. 1851 Bände 1, 2 Volkssprache und Volkssitte 1860, Kehrein
11. 1872 Band 3 Volkssprache und Volkssitte in Nassau, Namensbuch, Kehrein
12. 1793-1811 Woerterbücher, Adelung
13. 1807-1811 Woerterbuch der deutschen Sprache, Campe
14. 2000-2001 Althochdeutscher Bedeutungsbaukasten, Dozentin: Dr. Henrike Lähnemann
15. 1995 Wörterbuch für südhessische Heimat- und Familienforscher, Kunz, Rudolf
16. 2014 Althochdeutsches Wörterbuch, (6. Auflage) Köbler, Gerhard