Schloss

Vorab:
Wer wirklich Alles über das Idsteiner Schloss erfahren möchte, besorge sich das vorzügliche Buch
Christel Lentz:  “Das Idsteiner Schloss”, Idstein 1994. Hier wird nur für einen ersten Überblick gesorgt.


Wir wollen aber nun des Schlosses gewahr werden und erhöhen unseren Betrachterpunkt (unten). Na also!

unten:
Ueber dem Renaissancethore sind die Wappen des Grafen Johann, des Erbauers der Kirche, (†1677) und seiner ersten Gemahlin Sibylla Magdalena von Baden- Durlach (vermählt 1629, † 1644) angebracht.”

Besser lesen Sie das nach (s. o.)!

Die erste Annäherung ans Schloss führt uns durch den Torbogen neben dem Rathaus (links).
Jäh werden wir durch eine Gesellschaft der Familie Kappus gestört, die sich für ein Erinnerungsfoto postiert hat. Wer weiß etwas über das Haus rechts am Anfang der Oberen Schlossgasse?

Wir kommen näher…

…und näher…

…schau’n noch einmal zurück…

…sind jetzt schon im Vorhof des Schlosses und schauen noch einmal rückwärts: Rechts der prächtige Bergfried (“Hexenturm”). Er hat eine Extraseite verdient!.


Bevor Sie jetzt sicherlich das Innere des Schlosses erkunden (am Wochenende möglich), führen wir Sie einmal um das
jetzige Gymnasium herum.

Die fünf historischen Ansichtskarten zeigen von links oben nach rechts unten Ansichten von S, SO, NO, NW und WSW. Der gedachte Spaziergang verlief gegen den Uhrzeigersinn.

oben und links: Zwei Aufnahmen vom Schloss, genutzt als Genesungsheim für Angehörige der Preußischen Armee; unten eine historische Abbildung von einer Nutzung als Landschul- und Erholungsheim.

Das Bild links zeigt den sogenannten “Rittersaal”.
Lotz schreibt:
Das Erdgeschoss des Nordflügels nimmt ein großer Saal ein, mit einer mittleren Reihe von 4 dicken runden Pfeilern zur Unterstützung der Kreuzgewölbe.Die Sockel der Pfeiler achteckig, die Kapitäler viereckig, mit fast romanischen Gliederungen.
Der obere pyramidale Theil des Sockels und der untere des Kapitäls durchdringt sich mit dem Pfeilerstamme. 

Das Residenzschloß der 1688 gefürsteten Grafen Ludwig und Johann von Nassau-Weilburg ist eine Dreiflügelanlage, die 1614-34 von Jost und Henrich Heer (Höer) nördlich – vor dem Halsgraben – der mittelalterlichen Burg erbaut und mit dieser durch eine hohe steinerne Bogenbrücke (in heutiger Form seit 1850) verbunden wurde. Die innere Neuaustattung erfolgte Anfang des 18. Jahrhunderts unter Beteiligung des Baumeisters Maximilian v. Welsch, des Stukkierers Carlo Maria Pozzi sowie der Maler Valentin David Albrecht und Luca Antonio Colomba.
Am Halsgraben vor der Südfront Terrasse mit 2 quadratischen Eckhäuschen, in der Mitte das Hoftor, Rustika mit äußeren Pilastern;

Südflügel:
In der Mitte der südlichen Hauptfront ein rechteckiger Erkervorbau (mit Beschlagwerkornamenten und dreifacher Dachhaube), der über dem Hauptgesims turmartig mit zweistöckigem achteckigem Haubenhelm endigt; westlich daneben das Hauptportal (Renaissance) mit Rustikaquaderung und kannelierten Pilastern, darüber großes Allianzwappen um 1630 (Wappen des Grafen Johann, des Erbauers der Kirche, (†1677) und seiner ersten Gemahlin Sibylla Magdalena von Baden-Durlach (vermählt 1629, † 1644).
Im westlichen Teil des Südflügels die ehemalige Kapelle, 1718 eingerichtet, mit Deckengemälden.

Hof:
Nach Westen geöffnet; in seiner Nordostecke befindet sich ein quadratischer Treppenturm mit Satteldach (im obersten Stockwerk mit vier auf einer Mittelsäule ruhenden Kreuzgewölben überdeckt ). Die ursprünglichen Satteldächer mit Zwerchhäusern wurden Anfang des 18. Jahrhunderts teilweise durch Mansarddächer ersetzt (unter Leitung von Maximilian von Welsch).

Nordflügel:
Im Erdgeschoss des Nordflügels ist ein großer Saal (Rittersaal) mit  einer mittleren Reihe von 4 dicken runden Pfeilern zur Unterstützung der Kreuzgewölbe. Die Sockel der Pfeiler sind achteckig, die Kapitäler viereckig, mit fast romanischen Gliederungen. Der obere pyramidale Teil des Sockels und der untere des Kapitäls durchdringt sich mit dem Pfeilerstamm.
Im Winkel zwischen Süd- und Ostflügel eine Wendeltreppe.

Schlossnutzung:
Ab 1728 als Hauptarchiv der Linie Nassau-Usingen
Sammelpunkt für nassauische Archivalien bis 1881 (dann Umzug nach Wiesbaden)
Dann verschiedene Teilnutzungen.
1905 Genesungsheim für Angehörige der Königlich-Preußischen Armee
1914 Reservelazarett
1918 Französische Besatzungsmacht nutzt Schloss als Kaserne.
Landschul- und Erholungsheim
Lehrerbildungsanstalt
seit 1946 Gymnasium.