1. Ortsbezeichnungen
Abruzzeverdel
Das damalige Neubauviertel „Am Taubenberg“ erinnerte an Dorfanlagen in Mittelitalien.
Akazie
Das Hotel „Merz“ i. d. Obergasse („Appelmerz“); vor dem Haus war eine Gartenwirtschaft, duch Efeukübel zur Straße abgegrenzt,
Am Kreuz
Das Gebiet vom Krankenhaus bis zum Tiergartenberg
Atzelshausen
Die Atzel (= Elster) als diebischer Vogel gab den Namen für das Kasernengelände an der Limburger Straße, Ex Fa. MAREG, jetzt Einkaufsgelände.
Belzeck
Herkunft des Namens unklar; die kurze Sackgasse lief in Süd-Nord-Richtung von der Kalmenhofgrenze auf die evangelische Kirche zu. Der Verlauf der Straße entspricht ungefähr dem jetzigen Gebiet zwischen evangelischem Gemeindehaus und der Ostseite der Stadthalle. Das Viertel wurde abgerissen, ein Fachwerkhaus ist im Hessenpark bei Neu-Ansbach wiederaufgebaut.
Café Harrach
Das Idsteiner Gefängnis (Bollesje) in der Unteren Schloßgasse; der Wärter hieß Harrach, war zugleich Gerichtsdiener; die Tochter ertrank in der Puddelkaut (=Güllegrube); Ilse Schmidt (wohnte an der Eisenbahn) hat für die Gefangenen gekocht. Sie war die Schwester vom >Nase-Karl aus Löhnberg/Lahn.
Jordan
Bezeichnung für den Abschnitt der Weiherwiese am Unteren Marktplatz; dort läuft der Wolfsbach unterirdisch.
Juddegass‘
Felix-Lahnstein-Straße; dort war die Synagoge der Idsteiner Juden.
Kerschegärtche
Die vordere Kreuzgasse zum Marktplatz hin; dort war früher in der Nähe des Himmelstores eine kleine Kapelle, ein Kreuz (Merianbild) und ein Friedhof.
Ochsen
Steiles Straßenstück zwischen Himmelsgasse und Obergasse vor dem Rathaus (= König-Adolf-Platz). Dort stand das Gasthaus „Zum Ochsen“.
Risiko
Verbindungsstraße Wiesbadener Straße-Bahnhofstraße; Name nach der nicht einfachen Finanzierung der dort errichteten Häuser.
Schrottelallée
Häuser der Schützenhausstraße, die nur durch zusätzliche emsige Nachkriegstätigkeit finanziert werden konnten.
2. Ungeklärtes ( Hinweise erwünscht):
Abo, Gagafinger, Hannjer, Hatschemer, Kappese-Onkel, Mager-Lips, Nanefranz, Napoleon (ein Zweiter?), Schossee-Koche, Senseworf
3. Ohne Kommentar:
F. (den gab es noch ausgeschrieben in der Erstauflage; der Uzname wies den Betreffenden als Meister der Flatulenzen aus.), Hacke-Käs, Hollerbüchs, Jazzer, Kriegskassett‘, Leitersche, Mick, Mielchen,
Pinnes, Quetschemännche, Ratte, Rosa Luxemburg, Sachse-Karl, Schimmel
Verantwortlich: Peter Faust © 1995
“Für die großzügige Unterstützung der vorliegenden Druckschrift danken wir dem Idsteiner Altbürger Gerhard Penné.”
So stand es in den zwei – mittlerweile vergriffenen – Auflagen der Broschüre “Idsteiner Uznamen”