Die Pracht wurde dokumentiert durch Hofmaler; ab 1647 war es Johann Valentin Hoffmannn. Sein Nachfolger ab 1651 war war Johann Walter aus Straßburg, der auch die beiden Bände des Idsteiner „Florilegiums“ (= Blumenbuchs) schuf. Abbildungen davon haben sich in London und Paris erhalten.
Die umstehenden Farbbilder sind ebenfalls von Walter.
Die Grotte war ursprünglich mit Fenstern versehen, die Decke war mit allegorischen Darstellungen u.a. der sieben Wochentage geschmückt.
Später erhielt die Grotte einen quadratischen Grundriss.
Noch später entstand eine „Vexiergrotte“, die durch Gartenhaus bzw. die alte Grotte zu erreichen war (unten).
Das Innere der neuen Grotte wurde durch das Spiel von Farben und Formen der Ausstattung (mit Spiegeln, Glas Muscheln, Steinen und Gemälden) beherrscht. Nischen mit Skulpturen und Brunnen ergänzten die Sinnesfreuden für die Besucher.
Bauherr des Schlossgartens war der Graf Johannes (1603 bis 1677); das Gelände zwischen dem Halsgraben (südlich des Schlosses) und Burgtor (heute Bereich zwischen unterer und oberer Schlossgasse) wurde als „Lustgarten“ unter Mithilfe und mit Entwürfen des Frankfurter Ingenieurs Georg Andreas Böckler errichtet.
Das Gartenareal wurde im Osten durch unterirdische Gewölbe verbreitert.
Der Zugang des Lustgartens lag im Norden.
links: Blick vom Schloss aus nach Süden.
Den Gang zum Gartenhaus im Süden begrenzte man durch Treillagen (= Rankhilfen, Klettergerüste).
Neben der Gartenhütte stand eine achteckige künstliche Grotte (unten).
Der Garten wurde auch unter Johannes‘ Sohn Georg August gepflegt, verfiel aber nach dem Tode des letzten Hofgärtners 1738, wurde als Nutzgarten „profanisiert“ und nach1795 zerstört;
nur die 1737 nach Usingen geschaffte Einfriedigung der Westseite von 1706 ist im Usinger Schloss erhalten geblieben.
1950 gestaltete man das Areal als „Rosengarten“ neu.
1990 wurde der Lustgarten mit Beeteinteilung nach historischem Vorbild (1650/1675) neu angelegt, Gerüste aus Metall markieren die Standorte von Grotten und Gartenhaus.
unten:
links der Rosengarten, rechts das neugestaltete Areal.
oben, mit achteckigem Treppenturm: Das Alte Amtsgericht
Fachwerkgiebel, 1588 unter Graf Johann Ludwig I. als „New Cantzley“ erbaut. 1867-1938 Amtsgericht Idstein. 1990-1992 saniert; enthält heute Stadtarchiv, Büroräume und Sitzungssaal.