Nördlich der Bahnhofstraße

Die Äste, die nördlich vom Hauptzweig “Bahnhofstraße “ abgingen, waren (von unten nach oben):
Jahnstraße (jetzt “Im Hopfenstück”), Fürst-August-Straße, Graf-Gerlach-Straße,
Privatstraße (jetzt “Ernst-Toepfer-Straße”) und Friedenstraße.

Die Jahnstraße war ursprünglich wenig mehr als 50 m lang und führte zum Alten Turn- und Sportplatz von 1926 hinter der Bauschule. Die Fürst-August-Straße (wie auch “Im Güldenstück”, die Verbindung zwischen Frieden- und Graf-Gerlach-Straße) folgte der Überlegung, dass man die Neubauten mit ihrer Front, also traufständig, in Ost-West-Richtung bauen müsse, denn nur so könne man das Sonnenlicht voll nutzen.
Ebenfalls von Bedeutung war, dass diese Ausrichtung bei beiden Straßen mit nur einer geringen Steigung einher ging.

Die Graf-Gerlach-Straße hatte keine Bedeutung, da sie in der Falllinie verlief, sie war Verbindung zwischen der Bahnhofstraße und dem Ende der Fürst-August-Straße, die zwar von Osten (= unten) erschlossen, aber von Westen (=oben)  der Aussicht wegen bebaut wurde.
Die Privatstraße der Fa. Kappus (im Volksmund “Polnischer Korridor“ gehießen wegen der ursprünglich dort lebenden polnischen Hilfsarbeiter), die jetzige Ernst-Toepfer-Straße ist die ebene Verbindung zwischen dem oberen Ende der Bahnhofstraße und der Straße Im Güldenstück.
Die Friedenstraße ist die einzige Straße Idsteins, die nach einem Abstraktum (“Frieden”) benannt ist, eine schöne Idee nach dem I. Weltkrieg. Sie war ursprünglich nur an der Ostseite mit zwei Doppelwohnhäusern bebaut, später kamen gegenüber das Eckhaus Merz und der Solitär des Baurats Möllinghoff dazu. Die Friedenstraße zweigt heute von der Wiesbadener Straße ab, da die Bahnhofstraße ja vom Durchgangsverkehr “abgehängt” wurde.