Vorrede

FRISCH, FREI, FRÖHLICH, FROMM

Frisch nach dem Rechten und Erreichbaren streben, das Gute tun, das Bessere bedenken und das Beste wählen.

Frei sich halten von der Leidenschaft Drang, vor des Vorurteils Druck und des Daseins Ängsten.

Fröhlich die Gaben des Lebens genießen, nicht in Tränen vergehen über das Unvermeidliche, nicht im Schmerz erstarren, wenn die Schuldigkeit getan ist, und den höchsten Mut fassen, sich über das Mißlingen der besten Sache erheben.

Fromm die Pflichten erfüllen, leutselig und volklich, und zuletzt die letzte, den Heimgang.
Dafür werden sie gesegnet sein mit Gesundheit des Leibes und der Seele, mit Zufriedenheit, so alle Reichtümer aufwiegt, mit erquickendem Schlummer nach des Tages Last, und bei des Lebens Müde durch sanftes Entschlafen.

FRIEDRICH LUDWIG JAHN
Silvester 1843 an die Frankfurter Turngemeinde